Delhi – Sehenswertes

Agra
Neben Delhi und Jaipur gilt Agra als dritter sehenswerter Eckpunkt des bekannten nordindischen “Goldenen Dreiecks”. Mit dem Taj Mahal ist es ein beeindruckender touristischer Höhepunkt. Der größte Teil der Stadt befindet sich am westlichen Ufer der Yamuna. Das Taj Mahal selbst bildet den Mittelpunkt, um den herum sich die Stadt ausgebreitet hat. In westlicher Richtung vom Taj Mahal liegt das Agra Fort direkt am Ufer des Flusses. Vom Fort aus liegt das Taj Mahal in Sichtweite, inmitten von Gärten, die von Mauern umgeben sind. Erbaut wurde das Taj Mahal über einen Zeitraum von mehr als 20 Jahren von dem Moghul-Herrscher Shah Jahan als Grabmal für seine Frau Mumtaz Mahal.

Die Gärten, an deren Nordseite das Grabmal auf einer von vier Minaretten umgebenen Plattform liegt, sind im berühmten Charbagh-Stil gestaltet. Die zentrale Kuppel des Taj Mahal ist 55m hoch. Die gesamte Anlage wirkt besonders aus der Nähe beeindruckend, und Besucher bewundern sowohl die Großartigkeit des Gesamteindrucks als auch die außerordentlichen Details der Bildhauerkunst, die durch blütenförmige Einlegearbeiten aus Halbedelsteinen noch betont werden. Im Innern befinden sich die Grabstätten (Sarkophage) von Mumtaz Mahal und Shah Jahan, die mit exquisiten Einlegearbeiten aus Marmor gearbeitet sind. Das Taj Mahal verdient sicherlich mehr als einen Besuch, da sich sein Charakter im Tagesverlauf mit den unterschiedlichen Lichteinwirkungen immer wieder verändert.

Bharatpur oder Keoladeo National Park
birds 2_Früher war dieser Park als Bharatpur Vogelschutzgebiet bekannt und der königlichen Familie für die Jagd vorbehalten. Hier leben verschiedene Reiherarten, wie der Purpurreiher, der gewöhnliche Graureiher und der kleine braune Teichreiher. Andere Vogelarten sind orangeköpfige Störche, Löffelreiher, weiße Ibisse und graue Pelikane. Von Oktober bis März beherbergt das Gebiet bis zu 130 Zugvogelarten, die aus weit entfernten Gegenden, wie z. B. aus Russland hierher zur überwinterung kommen. Der Park ist außerdem Lebensraum für Wildschweine, Mungos, Rotwild (wie z.B. “Spotted Deer”) und Antilopen. Sonnenauf- und-untergang sind die günstigsten Zeiten für einen Besuch.

Fatehpur Sikri

Zwischen 1569 und 1585 durch den Moghul-Herrscher Akbar erbaut, diente Fatehpur Sikri als neue Hauptstadt. Sie wurde jedoch schon um 1600 aufgrund von anhaltender Wasserknappheit wieder verlassen. Die Stadt präsentiert sich mit einer beeindruckenden Verbindung von islamischem und hinduistischem Kunsthandwerk. Im Königspalast befindet sich der geräumige “Diwan-i-Am”, ein Hof für öffentliche Audienzen, neben dem sich der Bereich für Privataudienzen, “Diwan-i-Khas”, als zweistöckiges Gebäude mit Eckkiosken erhebt. Im Innern befindet sich ein einziger Raum mit einer einzigartigen kreisförmigen Thronplattform. Hier führte Akbar lange Diskussionen mit Anhängern verschiedener Religionen, die hinter kunstvollen Stellwänden verborgen saßen. Der Thronpfeiler ist wie ein Lotos geformt (Symbol aus dem Hinduismus und Buddhismus), mit dem königlichen Ehrenschirm (Hinduismus) und dem Baum des Lebens (Islam). Im Fuß des Pfeilers sind in vier Abschnitten islamische, hinduistische, christliche und buddhistische Motive eingearbeitet. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der “Dawlat Khana” (die mit besonders imposanter Bildhauerkunst ausgeführten Privaträume des Herrschers) der Palast des Birbal, die Jami Masjid und das Grab von Sheikh Salim Chishti.

Khajuraho
temple side 2_Einen faszinierenden Einblick in die Kunst der Chandellas vermittelt die aus 25 Tempeln bestehende Tempelgruppe von Khajuraho. Die vor allem wegen der unverblümten Erotik ihrer Reliefdarstellungen bekannten Tempel wurden vom 10. – 12. Jahrhundert aus feinkörnigem Sandstein erbaut. Am spektakulärsten ist die westliche Gruppe mit dem Kandariya Mahadeva Tempel, dem Vishwanatha Tempel und dem Lakshmana Tempel. Sie gilt als herausragendes Beispiel der indo-arischen Architektur und befindet sich in einer gepflegten Anlage mit zahlreichen rotblühenden Bougainvillea-Büschen. Auch um die Tempel herum gibt es viele künstlerisch wertvolle Bildhauerarbeiten. In ihrer Gesamtheit verdeutlichen die Motive der Skulpturen und Friese das Alltagsleben der Menschen am indischen Königshof im 10. und 11. Jahrhundert. Nur etwa 5% der Plastiken sind erotischer Natur. Die dargestellten Liebesszenen verdeutlichen symbolisch die Weltanschauung und den Erlösungsweg des Tantrismus. Der weiche Sandstein, der zum Bau der Tempel verwendet wurde, erlaubte eine ungewöhnlich detaillierte Ausführung der Motive. Die kunstvollen Wandskulpturen wirken nahezu dreidimensional. Die Tempelarchitektur beruht in einigartiger Weise auf einem drei- oder fünfteiligem Grundriß. Die Tempel liegen fast alle auf der Ost-West-Achse, mit dem Eingang nach Osten. Die sonst übliche Umfriedung erübrigt sich durch die abgrenzende Wirkung der hohen Sockel. Zwischen Dezember und Februar findet, in Verbindung mit dem Maha Shivaratri Fest, ein spektakuläres Tanzfestival statt mit Vertretern der vielen Formen des traditionellen Indischen Tanzes.

Sanchi
Der große Stupa von Sanchi ist eine der frühesten religiösen Bauwerke des Subkontinents. Er überragt einen Ruinenkomplex mit den Űberresten von Tempeln und Klöstern, die in ihrer Gesamtheit die Entwicklung der buddhistischen Kunst und Architektur in Zentralindien dokumentieren. Im Gegensatz zu anderen buddhistischen Stätten in Ostindien und Nepal hat Sanchi keine direkte Verbindung mit dem Leben des Buddha. Mit der Errichtung des Stupa durch den Maurya-Herrscher Ashoka entwickelte es sich im 3. Jahrhundert v. Chr. zu einem wichtigen Pilgerzentrum. Sanchi ist ein ganz besonderer Ort, der von Reisenden, die sich in der Nähe aufhalten, unbedingt besucht werden sollte. Im Gegensatz zu der schlichten Form des halbkugeligen Stupa sind die Tore der Steinzäune über von Reliefs bedeckt, die aufgrund ihrer stilgebenden Wirkung für weite Gebiete Mittel- und Südwestindiens zu den bedeutendsten Kunstleistungen Indiens gehören.

Sikandra

Im kleinen Ort Sikandra befindet sich die Grabanlage des Moghul-Herrschers Akbar. Die architektonische Gestaltung der in einem ruhigen Garten gelegenen Grabstätte ist ein ausgezeichnetes Beispiel für die Kombination verschiedener Baustile. Der großartig angelegte Haupteingangsbereich, die Verwendung ornamentaler Motive und persischer Kalligraphie, die dekorativen Durchbruchmuster, der kunstvolle Garten und die mehrstöckigen Minarette repräsentieren deutlich islamischen Einfluss. Traditionelle örtliche Stilelemente dagegen äußern sich im Verzicht auf große Dachkuppeln und in der Integration der Pavillons.

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