Sehenswertes in Tamil Nadu

Auroville
Der Integrale Yoga von Sri Aurobindo ist die spirituelle Grundlage von Auroville, einem 1968 gegründeten internationalen Stadtbau-Projekt. Hier leben und arbeiten ca. 2400 Mitglieder aus über 45 Nationen. Das Ziel der Gemeinschaft ist die Verwirklichung einer menschlichen Einheit im Rahmen der Zusammenarbeit am Aufbau der Stadt. Spirituelles Zentrum ist das Matrimandir, ein kugelförmiges Gebäude mit einem außergewöhnlichen Meditationsraum. Das Visitor’s Information Centre bietet Besuchern mit Ausstellungen und Videoeinführungen einen umfassenden Überblick über das Ideal und die Aktivitäten von Auroville. Auf Wunsch wird ein kostenloser Pass ausgestellt, der zum Besuch der “Viewing Terrace” im Matrimandir-Garten berechtigt.

Chennai (Madras)
city life (1 of 1)Chennai, die an der Ostküste gelegene, weitläufige Hauptstadt von Tamil Nadu, zeichnet sich durch ausgezeichnete Flug- und Bahnverbindungen aus und gilt als idealer An- und Abreisepunkt für Touren im Südosten Indiens. Im Stadtteil Egmore bietet das 1857 gegründete Government Museum mit einer Sammlung sehenswerter Exponate interessante Einblicke in die Kulturgeschichte des Landes. Das 1644 als erstes britisches Fort in Indien errichtete Fort St. George war ein wichtiger Stützpunkt der Britischen Ostindien-Kompanie und ist heute Sitz der Regierung von Tamil Nadu. Der in Flughafennähe gelegene St. Thomas Hill ist ein bekannter Wallfahrtsort der Thomaschristen, die ihre Geschichte auf eine Erstmission durch den Apostel Thomas zurückführen. Auf der Hügelspitze befindet sich eine 1523 erbaute Kirche, deren Altar die Stelle markiert, an welcher der Überlieferung zufolge der hl. Thomas im Jahr 72 n. Chr. den Märtyrertod starb. Im Stadtteil Adiyar liegt das Welthauptquartier der Theosophischen Gesellschaft und die bekannte Tanz- und Musikschule Kalakshetra. Die mehrere Kilometer lange Marina Beach ist am Abend ein vielbesuchter Ort für einen Bummel am Strand.

Chidambaram
Der von vier imposanten Tempeltürmen gesäumte Nataraja-Tempel in Chidambaram gilt als eine der heiligsten Stätten Südindiens. Zahlreiche Zeremonien und eine traditionelle Atmosphäre gewähren faszinierende Einblicke in die ritualisierte Welt des Hinduismus. Hier wird Shiva in der Gestalt des Nataraja verehrt, der in seinem kosmischen Weltentanz fünf Grundprinzipien zum Ausdruck bringt: Schöpfung, Erhaltung, Zerstörung, Illusion und Gnade. Begonnen wurde der Bau der 600 x 495 m großen Tempelanlage im 10. Jahrhundert von der Chola-Dynastie. Kennzeichnend für den dravidischen Baustil ist ein rechteckiger Grundriss und eine streng geometrische Struktur. Über 40 m hohen Gopurams (Tortürme) bilden die Zugänge zum Hofbereich, in dem sich das zentrale Heiligtum, der Tempelteich und mehrere Seitenschreine befinden. Am West- und Osttor sind die 108 Grundstellungen des südindischen Bharatanatyam-Tanzes dargestellt.

Darasuram
Der Mitte des 12. Jahrhunderts in der Spätzeit der Chola-Dynastie erbaute Airateshwara-Tempel in Darasuram gilt als ein exquisites Schmuckstück der dravidischen Tempelbaukunst. Er wurde in den vergangenen Jahren sorgfältig restauriert und in eine gepflegte Anlage eingebettet. Mit der 2004 erfolgten Ernennung zum UNESCO Weltkulturerbe ist er heute als eines der bedeutendsten Bauwerke der Chola-Architektur anerkannt. Eine besondere Attraktion bietet das nach Süden ausgerichtete und in der Form eines Wagens angelegte Aufgangsportal, an das sich eine offene Säulenhalle anschließt, die in eine großzügige Haupthalle mit dekorativen Pfeiler- und Deckenverzierungen übergeht. Beachtenswert sind die vielen Nischen-Skulpturen und der reiche plastische Schmuck an Säulen und Friesbändern.

Gangaikondacholapuram
Der Name Gangaikondacholapuram bedeutet “die Stadt des Herrschers, der das Wasser des Ganges besitzt”. Hier erbaute der Chola-Herrscher Rajendra I. im 11. Jahrhundert nach einem erfolgreichen Feldzug eine neue Hauptstadt und errichtete in deren Zentrum eine elegante, weiträumige Tempelanlage mit einem 60 m hohen Aufbau (Vimana) über dem Hauptheiligtum. Nach seinem Tod geriet die Stadt wieder in Vergessenheit; die Umfassungsmauer und der Eingangsturm des Tempels wurden als Steinbruch genutzt. Heute steht nur noch das Hauptheiligtum mit seinem leicht konkav geschwungenem Vimana inmitten einer gepflegten Anlage. Nischenskulpturen von einzigartiger Eleganz zeugen vom hohen Kunstverständnis der Chola-Epoche und präsentieren ein weites Spektrum an hinduistischen Gottheiten. Die Anlage zählt seit 2004 zum UNESCO Weltkulturerbe.

Gingee
Nahe der kleinen Stadt Gingee liegt eine historische Festungsanlage, die sich inmitten einer malerischen Felslandschaft über drei große Hügel erstreckt. Eine 5 km lange Festungsmauer umschließt ein 7 km² großes Areal mit Baudenkmälern aus verschiedenen Epochen. Begonnen wurde mit dem Bau der Anlage im 13. Jahrhundert unter der Chola-Dynastie. Später kam die Festung unter die Herrschaft wechselnder Machthaber der Vijayanagara-, Nayak-, Bijapur-, Marathen- und Mogul-Dynastien. Im Innern des Forts befinden sich Kornspeicher, Kasernen, Übungshallen, Stallungen, Tempel und Überreste eines ehemaligen Palastkomplexes. Ausgesprochen sehenswert ist das um 1550 im indo-sarazenischen Stil errichtete Kalyana Mahal mit seinem achteckigen Turm. Der Aufstieg auf die Zitadelle des Rajagiri-Hügels ist wegen der herrlichen Aussicht besonders lohnenswert.

Kanchipuram
Der indischen Tradition zufolge zählt das den Göttern Shiva und Vishnu gleichermaßen geweihte Pilgerzentrum Kanjipuram zu den sieben heiligen Städten des Hinduismus. Die in kulturgeschichtlicher Hinsicht bemerkenswerte Geschichte des Ortes, der bereits in vorchristlicher Zeit bestand, begann im 4. Jahrhundert, als die Pallava-Dynastie Kanjipuram zu ihrer Hauptstadt erhob. Mit sehenswerten Tempelanlagen aus drei südindischen Kulturepochen (Pallava, Chola und Vijayanagara) ist die ansonsten wenig attraktive Stadt dennoch einen Besuch wert. Der älteste aller noch erhaltenen Tempel ist der Kailasanatha-Tempel, ein gegen Ende des 7. Jahrhunderts erbautes Shiva-Heiligtum, das als eines der herausragendsten Beispiele des frühen dravidischen Tempelstils gilt. Der aus dem 8. Jahrhundert stammende, der Gottheit Vishnu geweihte Vaikuntha-Perumal-Tempel präsentiert die ausgereiftere Architektur der Pallava-Epoche. Der größte Tempel ist der Ekambareshvara-Tempel, ein Shiva-Heiligtum mit fünf Innenhöfen, das 1509 von der Vijayanagara-Dynastie um einen heiligen Mangobaum errichtet wurde. Kanjipuram besitzt außerdem eine lange Tradition in der Herstellung edler Seidenstoffe.

Kanyakumari
kanyakumariKanyakumari liegt am Kap Komorin, dem südlichsten Punkt des indischen Subkontinents. Hier treffen drei Ozeane treffen aufeinander: der Golf von Bengalen, der Indische Ozean und das Arabische Meer. Der Sonnenaufgang über dem Meer ist spektakulär, und zur Vollmondzeit ist es ein besonderes Erlebnis, die untergehende Sonne und den aufgehenden Mond zur gleichen Zeit über dem Wasser zu sehen. Hauptanziehungspunkt für hinduistische Pilger ist der Tempel der jungfräulichen Göttin Kumari Amman, die der Stadt ihren Namen gab. Allerdings darf der innere Bereich des Heiligtums nur von Hindus betreten werden. 300 m nordwestlich des Tempels liegt das als moderne Imitation eines Orissa-Tempels konzipierte Gandhi Mandapam. Auf einem der beiden vor der Küste im Meer liegenden Felsen befindet sich das Vivekananda Memorial, das eine Statue des bekannten Reformers und Heiligen beherbergt und per Boot besucht werden kann. Auf dem anderen Felsen wurde im Jahr 2000 eine über 40 m hohe Statue des tamilischen Dichters Tiruvalluvar errichtet.

Karaikudi
Die Gegend um Karaikudi ist die Heimat der Nattukottai Chettiars, einer wohlhabenden Kaufmannskaste von historischer Bedeutung. Die im Bankwesen erfolgreiche Chettiar-Gemeinschaft dominierte bereits in vorkolonialer Zeit den Überseehandel mit Burma, Ceylon, Java, Sumatra, Singapore und Vietnam und gründete im 19. und 20. Jahrhundert Niederlassungen in ganz Asien. In und um Karaikudi befinden sich ihre palastähnlichen Familiensitze, an deren Pracht sich der Reichtum ihrer Erbauer ablesen lässt. Für den Bau wurden kostbare Materialien wie burmesisches Teakholz, italienischer Mamor und belgisches Glas verwendet. Die herrschaftlichen Wohnhäuser zeichnen sich durch reich verzierte Eingangstore, imposante Empfangsbereiche und säulenbestandene Innenhöfe aus, um die sich die Räume der zahlreichen Familienmitglieder gruppieren. Viele der sehenswerten Gebäude sind den größten Teil des Jahres unbewohnt, da ihre Besitzer in den Städten leben. Sie stehen Besuchern zur Besichtigung offen und gewähren inspirierende Einblicke in die faszinierende Kultur und Architektur der Chettiars. Eine Besonderheit ist die scharf gewürzte Chettinad-Küche, die sowohl von den typischen Elementen der tamilischen Küche als auch von Einflüssen aus Südostasien und Europa geprägt ist.

Kodaikanal
Das auf über 2100 m Höhe in den Palani-Bergen gelegene Kodaikanal gehört zu den „Hill Stations“ der südindischen Bergwelt, den Bergorten, die von den britischen Kolonialherren aufgrund ihres kühleren Höhenklimas als Sommerfrische ausgebaut wurden. Ein künstlich angelegter See, der auf einem Spaziergang umrundet werden kann, gibt Gelegenheit zu Ruder- oder Tretbootfahrten. Neben dem See liegt an einem Berghang der Bryant-Park, der für seine außergewöhnliche Blütenpracht und stilvolle Parkanlage bekannt ist. Die umliegende Landschaft bietet Naturliebhabern reizvolle Ziele für Wanderungen und Ausflüge. Der Coaker’s Walk gewährt bei klarem Wetter einen atemberaubenden Ausblick auf die Tiefebene. Weitere beliebte Ausflugsziele mit grandiosen Aussichten sind der Kurinji Andavar Tempel, der Green Valley View, die 122 m hohen Pillar Rocks und die Bear Shola und Silver Cascade Falls.

Kumbakonam
Der Legende nach soll die im 9. Jahrhundert von der Chola-Dynastie gegründete Stadt Kumbakonam um einen Lingam, dem Kultobjekt des Hindugottes Shiva, entstanden sein, der von der Gottheit selbst aus einem zerschlagenen Nektartopf (Kumbha) geformt wurde. Der Ort hat mehrere größere Tempelanlagen aus dem 12. und 13. Jahrhundert, die den Gottheiten Vishnu oder Shiva geweiht sind. Mittelpunkt der Stadt ist der Mahamaham-Teich, der einem Mythos zufolge alle 12 Jahre mit heiligem Gangeswasser gespeist wird. Die Haupttempel unter den zahlreichen Heiligtümern sind der Kumbareshwara-Tempel, der Sarangapati Tempel und der Nageshwara-Swami-Tempel.

Madurai
Der Mythologie zufolge nahm Shiva in Madurai seine Gemahlin Parvati in Gestalt der schönen Pandya-Prinzessin Meenakshi zur Frau. Der im 16. Jahrhundert während der Nayak-Zeit entstandene Meenakshi-Tempel präsentiert die Spätform der dravidischen Tempelbaukunst. Nach Norden hin schließt sich der Sundareshwara-Tempel an, der Shiva als schönem Bräutigam geweiht ist. Beide Tempel bilden einen beeindruckenden Gesamtkomplex, der mit grellbunt dekorierten Tempeltürmen, halbdunklen Säulenhallen, traditionellen Prozessionen, von Ӧllichtern beleuchteten Seitenschreinen und einer Fülle an mythologischen Motiven den Besucher in eine mystische Welt entführt. Sehenswert sind auch das Tempelmuseum und der in zwei großen Tempelhallen untergebrachte Devotionalienmarkt, auf dem zahlreiche Pilger ihre Souvenirs einkaufen. Weitere Attraktionen in Madurai sind der im 17. Jahrhundert im indo-sarazenischen Stil erbaute Thirumalai Nayak Palast und das Gandhi Memorial Museum.

Mahabalipuram
In Mahabalipuram (auch Mamallapuram genannt) lassen sich Strandfreuden mit Kulturgeschichte kombinieren. Der direkt an der Coromandelküste gelegene Ort wird als Wiege der südindischen Kultur bezeichnet und ist eine wahre Fundstätte von Meisterwerken aus der Pallava-Epoche (6. – 8. Jahrhundert). 1985 wurden die Monumente zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören Monolithtempel, Höhlentempel mit grandiosen Göttermotiven und der erste aus Steinblöcken errichtete Tempel der Region. In Granit geschlagene großflächige Reliefbilder erzählen bekannte Legenden der hinduistischen Mythologie. Die monolitischen Monomente der “Fünf Rathas” dienten als architektonische Modelle, an denen die grundlegenden Elemente des dravidischen Tempelbaus entwickelt wurden. Eine riesige Felskugel, die auf einem abschüssigen Felsrücken liegt, ist als “Krishnas Butterball” bekannt und ein beliebtes Fotomotiv. Mahabalipuram ist auch ein Zentrum der traditionellen Bildhauerkunst. Hier werden indische Götterstatuen aus Granit, Marmor und Speckstein in kleinen Familienbetrieben noch von Hand gefertigt.

Mudumalai Wildlife Sanctuary
elephant washing (1 of 1)Das Mudumalai Wildlife Sanctuary liegt in den nördlichen Ausläufern der Nilgiris-Berge und umfaßt eine Gesamtfläche von 320 km². Es grenzt im Westen bzw. Norden an die Wildschutzgebiete von Bandipur (Karnataka) und Wayanad (Kerala) und ist in weiten Teilen von einem tropischen Trockenwald bedeckt, der einen großen Edelholzbestand hat. Die Fauna ist reich an Wildtierarten: Sambhar-Hirsche, gefleckte Gazellen, Schwarzböcke, Antilopen, Wildbüffel, Elefanten, Affen, Wildschweine, Rieseneichhörnchen und vereinzelt noch Leoparden und Tiger. Im Moyar-Fluß leben auch Otter und Krokodile. Der Herr im Dschungel ist zweifellos der wilde Elefant, der in zahlreichen Herden vorkommt. Arbeitstiere für Waldpflege und Nutzholzgewinnung sind in einem Elefanten-Camp untergebracht. Auf einer mehrstündigen Jeep-Safari lassen sich mit etwas Glück Wildtiere in freier Wildbahn beobachten. Es besteht auch die Möglichkeit, mit einem erfahrenen Führer in der näheren Umgebung des Wildparks verschiedene Wanderungen zu unternehmen.

Ootacamund (Ooty – Udhagamandalam)
Die “Hill Station” Ootacamund (auch Ooty oder Udhagamandalam genannt) liegt auf 2300 m Höhe in den Nilgiris-Bergen. Der Ort wurde von den britischen Kolonialherren im 19. Jahrhundert zur beliebtesten Sommerfrische in Südindien ausgebaut. Obwohl die rücksichtslose Erschließung der letzten Jahre viele Spuren der britischen Kolonialzeit getilgt hat, fühlen sich Reisende bis heute von Ootys kühlem Klima, dem Grün der umliegenden Hügel und der klaren Bergluft angesprochen. Eine besondere Sehenswürdigkeit ist der Botanische Garten, der 1847 von Gärtnern des Londoner Kew Gardens angelegt wurde. Er erstreckt sich über 20 Hektar mit makellosen Rasenflächen, gepflegtem Baumbestand und schön angelegten Teichen und Beeten mit mehr als tausend verschiedenen Arten von Blumen und Sträuchern. In der Umgebung von Ooty ist der Dodabeta, mit einer Höhe von 2638 m der höchste Berg der Nilgiris, das beliebteste Ziel für einen Tagesausflug. Eine Attraktion ist die Fahrt mit der Nilgiri Blue Mountain Railway, eine Schmalspurbahn, die von Mettupalayam im Flachland über Hillgrove und Conoor nach Ooty hinauffährt. Die ursprünglichen Bewohner der Ooty-Bergregion sind die Toda, ein Bergstamm mit eigener Kultur und Sprache.

Palani
Im Hinduismus ist Murugan (auch Subramanyan oder Kartikeyan genannt) ein Sohn des Gottes Shiva und seiner Gefährtin Parvati, dem in Südindien eine besonders innige Verehrung entgegengebracht wird. Der auf einer Hügelkuppe gelegene Dhandayudhapani Tempel in Palani ist das bekannteste Murugan-Heiligtum in Tamil Nadu. Mit über 7 Millionen Pilgern pro Jahr ist der Tempel, dessen Sanktum von einer vergoldeten Kuppel gekrönt wird, die meistbesuchte Verehrungsstätte der Region. Der Aufstieg erfolgt über eine imposante Treppenflucht. Pilger tanzen oft die vielen Stufen zum Heiligtum hinauf. Von halber Höhe aufwärts gibt es zudem einen treppenlosen Pfad, der früher von Elefanten beschritten wurde. Höhepunkt ist die abendliche Prozession, bei der die Gottheit mit großem Pomp um den Tempel getragen wird. Es herrscht eine freudvolle Stimmung, die sich auch in der Stadt Palani findet.

Puducherry (Pondicherry)
Puducherry (Pondicherry) ist eine Stadt mit angenehmer Atmosphäre und geruhsamem Charme, die im gleichnamigen Unionsterritorium gelegen ist und sich fast drei Jahrhunderte in französischer Hand befand. Erst 1954 wurde das damalige Pondicherry, das 2006 in Puducherry umbenannt wurde, zusammen mit anderen französischen Enklaven der indischen Regierung überstellt. Die Stadt ist aufgrund der französischen Prägung und der Lage am Golf von Bengalen eine beliebte Touristenattraktion. Die französische Lebensart hat besonders in dem nahe der Küste gelegenen ehemaligen Kolonialviertel ihre Spuren hinterlassen. Architektonisch ist die Verknüpfung von französischen Einflüssen mit traditioneller indischer Bauweise interessant. Ein abendlicher Bummel an der Strandpromenade gibt Gelegenheit zur Besichtigung des Gandhi-Memorials, das als Wahrzeichen der Stadt gilt. In Puducherry befindet sich auch der Ashram von Sri Aurobindo. Der 1872 in Kalkutta geborene Unabhängigkeitskämpfer, Yogi und Philosoph gehört zu den großen spirituellen Meistern des 20. Jahrhunderts. Die von ihm entwickelte Lehre ist als “Integraler Yoga” bekannt.

Srirangam
tnpv2-20Die auf einer Insel im Cauvery-Fluss gelegene Tempelstadt von Srirangam stellt mit dem Sri-Ranganathaswamy-Tempel ein herausragendes Zentrum des südindischen Vishnu-Kults dar. Der imposante Tempelkomplex ist mit sieben konzentrischen Höfen und 21 Eingangstürmen der größte in Indien. Die äußeren drei Höfe bilden ein Stadtviertel mit Wohnhäusern für die Brahmanen und Geschäften, die für die Pilger eine Vielzahl an Waren und Devotionalien anbieten. Der eigentliche Tempelbereich befindet sich in dem Areal der vier innersten Mauerringe und ist der Gottheit Ranganatha, einer Form des Weltenerhalters Vishnu, geweiht. Viele Heilige, Dichter und Philosophen haben in Sri Rangam gelebt. So wirkte hier im 12. Jahrhundert der bekannte Philosoph Ramanuja, der Begründer der Vishishtadvaita-Lehre. Mehrere südindische Dynastien haben zum Bau der Anlage beigetragen. Besondere Highlights sind die Aussichtsterrasse und die von der Vijayanagara-Dynastie erbaute Pferdehalle.

Suchindran
Die Bauzeit des 12 km nordwestlich von Kanyakumari gelegenen Stanunathaswami Tempel in Suchindran erstreckte sich über einen Zeitraum von mindestens 600 Jahren. Die ältesten Teile stammen aus dem 9. und 10., die jüngsten aus dem 15. Jahrhundert. Der imposante, pyramidenförmige Gopuram (Eingangsturm) des Tempels wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Das Heiligtum ist den hinduistischen Hauptgottheiten Brahma, Vishnu und Shiva geweiht. Zu den Sehenswürdigkeiten der Anlage gehören Musikpfeiler, die eine Tonleiter erklingen lassen, und eine 3 m hohe Hanuman-Statue. Freitags findet zum Sonnenuntergang eine Andachtszeremonie mit Musik und einer Prozession statt.

Swamimalai
Der kleine Ort Swamimalai ist ein traditionelles Zentrum der südindischen Bronzegießkunst. In kleinen Handwerksverbänden und Familienbetrieben werden Götterstatuen aus Bronze und anderen Metallen noch von Hand gefertigt. Die traditionellen Formen wurden vor fast 1000 Jahren während der Chola-Zeit entwickelt und gelten bis heute als vollkommenes Abbild der dargestellten Gottheiten. Die Aufgabe der Künstler besteht in einer perfekten Wiedergabe der materiellen Form und der ihr zum Ausdruck kommenden göttlichen Eigenschaften. Die Meister dieses überlieferten Handwerks laden Besucher gerne ein, in den Werkstätten einen Eindruck von ihrer uralten Kunst zu gewinnen, die für die Herstellung jeder Skulptur ein vorher angefertigtes Wachsmodell erfordert.

Thanjavur
Der im ersten Jahrzehnt des 11. Jahrhunderts vom Chola-Herrscher Rajaraja I. in einer Rekordzeit von 6 Jahren erbaute Brihadishwara-Tempel von Thanjavur gilt als erhabenes Meisterstück der dravidischen Tempelbaukunst. Die Anlage, die seit 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, besticht durch ihre schlichte und ausgewogene Formgebung. Durch zwei von grimmigen Felswächtern bewachte Tempeltürme gelangt der Besucher in den geräumigen Tempelhof, in dessen Mitte das majestätische Heiligtum steht. Der 16-stöckige Aufbau über der Hauptkammer wird von einer 80 Tonnen schweren monolithischen Steinkuppel gekrönt. Im Hofbereich befindet sich vor dem Hauptheiligtum das Nandi-Mandapam, eine freistehende Säulenhalle mit einer großen Nandi-Statue (Shivas Stier). Nebenschreine dienen der Verehrung von Shivas Gemahlin Parvati und den Söhnen Ganesha und Subramanyan (Kartikeya). Zum Sonnenuntergang erstrahlt der aus Sandstein erbaute Tempelkomplex in einem rötlichen Glanz. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die im Nayak-Palast untergebrachte Art Gallery, in der eine beeindruckende Sammlung alter Bronzen und Steinskulpturen aus der Chola-Zeit bewundert werden kann.

Tirukalikundram
thirukalikundramAn dem kleinen, Shiva geweihten Hügeltempel aus dem 7. Jahrhundert, zu dem etwa 500 Granitstufen hinaufführen, werden um die Mittagszeit von den Priestern oft zwei Raubvögel gefüttert. Der hinduistischen Mythologie zufolge lassen sich die Vögel auf ihrem Flug von Varanasi nach Rameshvaram auf einem Felsen vor dem Tempel nieder, um dort zu fressen. Es handelt sich um einen Brauch, der seit über 500 Jahren dokumentiert, jedoch nicht mehr täglich von Erfolg begleitet ist. Um während des steilen Aufstiegs der Mittagshitze zu entgehen, empfiehlt sich ein Besuch am späteren Nachmittag. Die Tempelterrasse ist wegen der schönen Aussicht ein idealer Platz, um den stimmungsvollen südindischen Sonnenuntergang zu genießen.

Tiruchirapalli (Trichy)
Das Wahrzeichen und die touristische Attraktion der Stadt Tiruchirapalli, kurz Trichy genannt, ist der 83 m hohe Rockfort-Felsen, ein ehemals begehrter militärischer Stützpunkt der frühen südindischen Dynastien. Ungefähr 450 überdachte Stufen führen auf den Festungshügel hinauf, auf dem sich zwei Hindu-Tempel befinden, zu denen Nicht-Hindus allerdings keinen Zutritt haben. Der Aufstieg lohnt sich wegen der großartigen Aussicht auf den Cauvery-Fluss und die umliegende Landschaft besonders zum Sonnenuntergang.

Tiruvannamalai
Die Pilgerstadt Tiruvannamalai liegt am Fuß des heiligen Berges Arunachala, der als Manifestation des Gottes Shiva gilt. Am Arunachala hat Sri Ramana Maharshi gelebt, einer der bekanntesten Meister des Advaita-Vedanta im 20. Jahrhundert. Ein Besuch im Sri Ramana Ashram ist sehr zu empfehlen. Von dort aus führt ein Fußweg auf den heiligen Berg, wo sich zwei Einsiedeleien befinden, die den Meister viele Jahre beherbergt haben und Besuchern tagsüber zur Meditation offenstehen. Vom Berg aus hat man einen wunderbaren Ausblick auf den in der Stadt gelegenen Arunachaleshvara-Tempel, in dem Shiva in Gestalt des Elements Feuer verehrt wird. Die in drei Hofbereiche gegliederte Anlage gehört zu den bekanntesten Heiligtümern in Tamil Nadu. Die ältesten Teile des Tempels, der im 17. Jahrhundert in seiner heutigen Form fertiggestellt wurde, sind typisch für die Chola-Architektur und datieren aus dem 11. Jahrhundert. Die weiße Farbe der Tempeltürme symbolisiert Reinheit. Zu jedem Vollmond ist Tiruvannamalai für mehrere hunderttausend Hindus ein beliebtes Pilgerziel, da in der Vollmondnacht traditionsgemäß der heilige Berg umwandert wird. Der Überlieferung zufolge erschien Shiva am Ort des Berges zunächst in Form einer Lichtsäule. Am Vollmond des Tamilmonats Karthikai (November/Dezember) wird mit einem großen Feuer auf der Spitze des Berges an die Lichtsäulen-Erscheinung erinnert, ein Ereignis, das mehrere Millionen Pilger in die Stadt zieht.

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